MTI / Zsolt Szigetváry
patriotisch

Orbán: Ungarn ist traditionsbewusst und „immer noch ungarisch“

Von AUF1-Redaktion
23. Januar 2023
Lesezeit: 3 Min.

Bild des Holzreliefs "Die Hymne" zur Verfügung gestellt von der "Budapester Zeitung"

Am Sonntag begingen die Magyaren den Tag der Ungarischen Kultur. Dabei gab Ministerpräsident Viktor Orbán ein klares Bekenntnis zur Pflege der Geschichte und Tradition seines Landes ab. Kristallisationspunkt des Ungarnseins sei die Nationalhymne, in der alles, was das Ungarntum ausmache, zusammengefasst sei.

Die Ungarn sind ein patriotisches und traditionsbewusstes Volk. Dies zeigte sich am vergangenen Sonntag wieder, als die Magyaren den Tag der Ungarischen Kultur begingen. In einer Rede beim ökumenischen Gottesdienst in Szatmárcseke unterstrich Ministerpräsident Viktor Orbán die Bedeutung der eigenen Kultur, insbesondere der Geschichte und Traditionspflege. 

Bekenntnis zum Eigenen

Im Gegensatz zu den Selbsthass-Predigern in deutschen Landen betonte der Regierungschef: „Wenn es eine Tugend gibt, die den Lohn des Überlebens verdient, dann ist es die Verbundenheit mit sich selbst.“ Es treffe sich gut, so Orbán, dass der Tag der Ungarischen Kultur mit dem Geburtstag der ungarischen Hymne zusammenfalle. Und auch hier zeigte sich wieder einmal der Unterschied zu politischen Zeitgeistpredigern im Westen, die überkommene Traditionen sofort über Bord werfen, wenn sie plötzlich politisch unkorrekt geworden sind. Man erinnere sich nur an die Änderung der österreichischen Bundeshymne vor einigen Jahren. Ungarns Premier erklärte nämlich: „Wenn wir uns dem unmöglichen Unterfangen widmen würden, alles, was ungarisch ist, in einem einzigen Wort zusammenzufassen, müssten wir die Nationalhymne wählen.“

Kein Schuldkult in Ungarn

Orbán gab sich auch reumütig und verwies unter Hinweis auf den Text der Hymne auf die christliche Prägung seines Landes und Volkes, das auch Fehler begangen habe. Doch im Unterschied zu westlichen Systempolitikern lehnt er es entschieden ab, öffentliche Demutsgesten wie etwa das Niederknien von Fußballern am Rasen abzugeben. Ebenso tritt er gegen einen Bildersturm westlicher Prägung auf, der sich gegenwärtig vor allem in der Umbenennung angeblich belasteter Straßennamen und Räume oder der Demontage historischer Denkmäler oder Bilder in Deutschland und Österreich zeigt. Wörtlich fuhr der Ministerpräsident fort: „Sollen wir unsere tausendjährige Kultur verleugnen und auslöschen? Sollen wir zulassen, dass die selbsternannten, unpatriotischen und liberalen Zensoren die Geschichte der Ungarn umschreiben? Es ist das Recht einer jeden Nation und vielleicht auch ihre Pflicht, eigene Antworten zu finden.“

Selbstbestimmte Magyaren

Im Gegensatz zum Komplex der Nachkriegsdeutschen, die Besatzer als „Befreier“ bezeichnen und willig deren Bräuche und Werte übernehmen, zeigt sich Ungarns Premier stolz, dass sein Volk den fremden Eroberern stets getrotzt und sich von diesen nichts habe vorschreiben lassen – weder den Glauben noch die Ideologie. Ausdrücklich wandte sich Orbán gegen das Ansinnen Brüssels, die Ungarn zu „liberalen Weltbürgern“ umzupolen. Vielmehr beharrt er auf dem „eigenen Weg im Leben“ seiner Landsleute. Sehr erfreut zeigte er sich, dass nun die nördlich des Plattensees gelegene Stadt Veszprém Kulturhauptstadt Europas sei. Der EU-Kritiker Orbán bekannte sich auch zu Europa, indem er dabei seinen Vorvorgänger im Amt, József Antall, zitierte, der erklärt hatte, „weil wir Ungarn sind, sind wir Europäer“. 

Eindrucksvolles Relief

Während es im angeblich fortschrittlichen Westen Mode ist, zeitgenössische Kultur als hässlich und nicht-gegenständlich, ja bisweilen abstoßend zu präsentieren, geht Ungarn einen anderen, nämlich traditionellen Weg. Dies zeigte sich eindrucksvoll bei der Enthüllung des Reliefs „Die Hymne“ im Budapester Barankovics-Bürogebäude, das der deutschstämmige Holzschnitzer Róbert Smidt geschaffen hat. Es handelt sich dabei um eine aus Eichenholz geschnitzte, fünf Meter lange und zwei Meter hohe Tafel, die die schicksalshaften Ereignisse in der Geschichte Ungarns von der Zeit der Landnahme durch die Magyaren Ende des 9. Jahrhunderts bis zur gescheiterten Revolution 1956 zeigt, also eine über tausendjährige Epoche.

Hymne als Kristallisationspunkt

Auch Vize-Parlamentspräsident János Latorcai wies bei der Präsentation des monumentalen Reliefs auf die enorme Bedeutung der Nationalhymne für das Zusammengehörigkeitsgefühl seiner Landsleute hin: „Das Relief erinnert uns an die Zeiten und Opfer, die unsere Vorfahren für unser nationales Überleben gebracht haben, und daran, dass diejenigen, die in den turbulenten Jahrhunderten für unsere nationale Unabhängigkeit kämpften, immer auf der richtigen Seite der Geschichte standen.“ Er verwies auch stolz darauf, dass die ungarische Verfassung mit der ersten Zeile der Nationalhymne beginnt. Welch ein Unterschied zu dem in deutschen Landen praktizierten Nationalmasochismus, wo die politischen Führer stets betonen, dass man sich für seine Vergangenheit schäme – eine Vergangenheit, die aber über tausend Jahre beträgt!

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