Prof. Homburg: Schwere Impfschäden viel häufiger, als Lauterbach sagt

Von AUF1-Redaktion
26. März 2023
Lesezeit: 2 Min.

Impfschäden werden nicht systematisch erfasst. Die Behörden wollen davon eigentlich nichts wissen, sagt Finanzwissenschaftler Prof. Dr. Stefan Homburg. Er kommt anhand von Daten aus Lauterbachs Gesundheitsministerium (!) zu ganz anderen Zahlen schwerer Impfschäden, als Lauterbach behauptet. Lesen Sie hier unser Interview mit dem kritischen Experten.

AUF1.INFO: Das ZDF hat in der Sendung „Berlin direkt“ vom 19. März 2023 falsche Aussagen führender Politiker zur Impfung und deren Sicherheit zitiert und kritisiert. Welche haben dabei für Sie gefehlt?

Stefan Homburg: Das ZDF hat unfassbare Lügenmärchen wie Lauterbachs „nebenwirkungsfreie Impfung“ oder Hetztiraden wie Montgomerys „Tyrannei der Ungeimpften“ aufs Korn genommen. Ähnliche Zusammenschnitte von Falschaussagen der Politiker kursierten schon lange in den sozialen Medien, kamen jetzt aber ins Hauptprogramm. Das fand ich gut, doch fiel mir auf, dass ausgerechnet jene Partei, die sich am stärksten für eine allgemeine Impfpflicht stark machte, nicht auftauchte, nämlich die Grünen. Von Politikern wie Janosch Dahmen, Katharina Schulze, Boris Palmer oder Winfried Kretschmann stammen schlimme demagogische Reden, die in Erinnerung bleiben sollten. Kretschmann wurde übrigens gerade ins höchste ZDF-Gremium berufen.

AUF1.INFO: Gesundheitsminister Lauterbach beziffert das Risiko schwerer Impfschäden wie Tod oder Invalidität mit 1:10.000. Zu welchen Zahlen kommen Sie?

Stefan Homburg: Wichtig ist, dass Impfschäden – anders als PCR-Tests – nicht systematisch erfasst werden. Die Behörden wollen davon eigentlich nichts wissen. Deshalb gibt es nur Meldungen an das Paul-Ehrlich-Institut. Dieses Institut und das Bundesgesundheitsministerium geben die Meldungen schwerer Impfschäden mit 1:5.000 an. Darüber hinaus nennt das Paul-Ehrlich-Institut internationale Studien, wonach die Dunkelziffer etwa 90 Prozent beträgt, weil ein Zusammenhang von Impfung und Schaden oft nicht erkannt wird, die Meldung zeitaufwendig ist und im Gegensatz zur Impfung nicht vergütet wird. Soweit das stimmt, müsste man die Häufigkeit schwerer Impfschäden mit 1:500 ansetzen.

AUF1.INFO: Neuen Daten aus Großbritannien zufolge sterben auch unter Berücksichtigung der Impfquote mehr Geimpfte als Ungeimpfte – und das über alle Altersklassen hinweg. Warum werden derartige Zahlen für Deutschland nicht ermittelt bzw. wo hat die Politik hier versagt?

Stefan Homburg: In Deutschland mussten wir zwar unseren Impfstatus beim Kino- oder Kneipenbesuch offenbaren. Der Impfstatus Gestorbener wird aber mit Hinweis auf Datenschutz nicht erfasst. Daher gibt es keine hochwertigen Daten, sondern nur Teildaten des RKI für die im Krankenhaus Gestorbenen. Aber selbst deren Impfstatus ist angeblich oft unbekannt, weshalb die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen unbrauchbar sind.

AUF1.INFO: Wie von Pfizer selbst bestätigt, hat das Unternehmen den Schutz vor schwerer Erkrankung und Tod nie untersucht. Woher stammt diese Behauptung dann überhaupt?

Stefan Homburg: Die große randomisierte Zulassungsstudie von Pfizer, also die einzige hochwertige Datenbasis, untersuchte primär den Schutz vor positivem PCR-Test und einem Symptom wie Husten oder Schnupfen. Als die Zahlen ungünstig wurden, hat Pfizer diese Studie abgebrochen und trotzdem eine endgültige Zulassung erhalten. Der angebliche Schutz vor schwerer Erkrankung und Tod beruht auf Hochrechnungen, Marketing-Slogans und Studien mit verzerrter Datengrundlage. Nachdem allgemein anerkannt ist, dass die sogenannte Impfung weder vor Infektion noch vor Übertragung schützt, kann man auch den Schutz vor schwerer Erkrankung und Tod getrost als Märchen bezeichnen.

AUF1.INFO: Haben Sie nach Veröffentlichung Ihres aktuellen Buches „Corona-Getwitter“ Rückzugsgefechte der Befürworter von Lockdowns und Impfpflichten auf Twitter bemerkt?

Stefan Homburg: Auf Twitter, aber auch bei Politik und Leitmedien, ist tatsächlich ein Umdenken erkennbar. Allerdings wird nie eingeräumt, dass Coronakritiker wie Bhakdi, Ioannidis oder Wodarg von Anfang an Recht hatten und die angebliche „Pandemie“ eine reine Erfindung war, die allen klinischen Daten widersprach. Vielmehr sind die Rückzugsgefechte, wie Sie sie nennen, eher skurril. Man behauptet etwa, erst in der Rückschau habe man erkannt, dass Corona mit Influenza vergleichbar sei. Einige bestreiten sogar, dass es Lockdowns und Ausgangssperren überhaupt gegeben hat. Und in der Hoffnung auf rasches Vergessen der Impforgien in S-Bahnen und Diskos behauptet so mancher Politiker, jeder sei ausführlich und sorgfältig über die Impfrisiken aufgeklärt worden.

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