Vay Pressefoto
Kontroll-Verlust

„Ferngesteuerte Autos“: In Hamburg schon Realität

Von Daniel Matissek
10. Februar 2023
Lesezeit: 2 Min.

In Hamburg wird gerade ein weiterer Schritt zum Kontrollverlust von Autofahrern vollzogen: Dort hat eine junge Firma erstmals die Erlaubnis zum Betrieb ferngesteuerter Fahrzeuge erhalten. Es geht dabei um mehr, als es zunächst den Anschein hat: Die hier erstmals in der Praxis angewandte „smarte“ Technologie gilt als Hoffnungsträger der Globalisten: Sie erlaubt es theoretisch, den Individualverkehr künftig nicht nur zu kontrollieren, sondern auch zu lenken – notfalls gegen den Willen des Fahrers.

Das Start-up-Unternehmen „Vay“ erhielt die Erlaubnis, zunächst nur in der Hansestadt ferngesteuerte E-Autos ohne Sicherheitsfahrer einzusetzen. Getestet wurde das Modell bereits seit zwei Jahren. Es handelt sich dabei – wenngleich damit verwandt – nicht um das parallel dauerpropagierte „autonome Fahren“. Konkret wird hier ein sogenannter „Telefahrer” das Auto aus der Ferne zum Kunden steuern. Dieser darf sich dann immerhin noch selbst ans Lenkrad setzen und das Fahrzeug steuern – jedenfalls theoretisch und solange es ihm der Telefahrer oder eine Software gestatten.

Übliche Argumente: „Klimaschutz” und „Sicherheit” 

Denn durch Kameras am Wagen sehen die Telefahrer das Umfeld des Autos aus der Ferne in 360-Grad-Perspektive, erhalten Informationen über Geschwindigkeit und Fahrbahn-Beschaffenheit und können das Fahrzeug damit aus ihrer Steuerkabine lenken, ohne selbst am Steuer zu sitzen. Der Fahrer spielt, wenn es dem Telefahrer beliebt, dabei keine Rolle mehr. Und, wie könnte es anders sein, dienen auch hier wieder „Klimaschutz” und „Sicherheit” als Allzweck-Totschlag-Argumente zur Niederbügelung jeglicher Kritik und zur Rechtfertigung der immer weitergehenden Entmündigung von Autofahrern und Menschen an sich.

Europa: Tausende gesteuerte Autos geplant

Dabei soll auch ferngesteuertes Fahren nur eine Zwischenstufe zum angestrebten Endziel des vollautonomen Fahrens sein. Dieses ist dann allerdings ebenfalls nicht mehr „autonom“, sondern kann nach Belieben extern gelenkt werden. In den USA und China sind bereits ähnliche Modelle am Start. Bei Hamburg wird es nicht bleiben: Tausende dieser Fahrzeuge sollen in nächster Zeit in ganz Europa auf die Straßen gebracht werden. Diese könnten dann schrittweise mit immer mehr autonomen Funktionen ausgestattet werden. „Nach Experteneinschätzungen dauert es voraussichtlich weitere zehn bis 20 Jahre, bis Pkws auch im unübersichtlichen und schnelllebigen innerstädtischen Verkehr vollautonom fahren können“, erklärte eine der Investorinnen des Projekts. Die pragmatische Lösung von „Vay“ funktioniere schon in dieser Übergangszeit.

Total überwacht – auch im Auto

Autofahrer – wenn man diese überhaupt noch so nennen kann – werden also zunehmend zum entbehrlichen Beiwerk im eigenen Wagen. Bereits seit letztem Juli müssen per EU-Verordnung sämtliche Neuwagen mit einem ganzen Katalog an Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet werden. Dieser sieht unter anderem die sogenannte automatische Tempobremse bei Geschwindigkeits-Übertretungen, eine ereignisbezogene Datenerfassung, einen Rückfahr-Assistenten und Warnsysteme bei Müdigkeit und nachlassender Konzentration des Fahrers vor.

Die Freude am Fahren geht dabei völlig verloren. Doch das ist noch das geringste Problem: An ihre Stelle tritt der rundum betreute und überwachte Insasse, dessen Reflexe verkümmern und der sich von Technik und entfernten Beobachtern ans Ziel bugsieren lassen darf, möglichst ohne irgendwie negativ aufzufallen. Damit setzt sich in der Fahrerkabine der Trend zum gläsernen Bürger fort, der für eine trügerische Sicherheit Freiheit und Autonomie opfern muss.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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